6. Juni 2015

Mühlenkamp: "Roter Teppich" für Radler ausgerollt

Mühlenkamp: New cycle lanes established
Aktualisiert um 17:41

Mühlenkamp / Körnerstraße - © Stefan Warda


Das Busbeschleunigungsprogramm beschert Radlern am Mühlenkamp einen neuen "roten Teppich". So berichteten HH1 und das Abendblatt vor einigen Wochen von einer Verlegung des Radverkehr im Mühlenkamp von schmalen Radwegen auf Schutzstreifen. Diese Nachricht war allerdings nicht ganz richtig. Am Mühlemkamp gab es vor dem Umbau keinerlei Radverkehrsanlagen. Radler müssten zwischen Goldbekplatz und Hofweg auf gesamter Länge auf der Fahrbahn radeln und wie Autofahrer und Busse auch um Zweite- und Dritte-Reihe-Parker herumsteuern.


Mühlenkamp / Körnerstraße - © Stefan Warda

Mühlenkamp - © Stefan Warda


Die Schutztstreifen am Mühlenkamp sind die ersten in Hamburg, die auf ganzer Länge rot eingefärbt wurden. Sie zeigen allen Verkehrsteilnehmern eindeutig, dass auch Radfahrer einen Platz am Mühlenkamp haben. Unsichere Radler haben durch die Streifen eine Führungshilfe. Mit der Akzeptanz des neuen Verkehrsraums hapert es aber noch an mancher Stelle - trotz roter Farbe.  Ob die rote Farbe die Überwachung durch die Straßenverkehrsbehörden ersetzt ist fraglich.


Mühlenkamp, Kampfparker - © Stefan Warda

Mühlenkamp, Kampfparker - © Stefan Warda

Mühlenkamp, Kampfparker - © Stefan Warda

Mühlenkamp: Einparken will gelernt sein - © Stefan Warda


Wegen zahlreicher Ampeln und dem Fußgängerquerverkehr kann auf dem Mühlenkamp kaum Tempo 50 ausgefahren werden - im Gegensatz zur Weidestraße, wo bei Tempo 50 gern ohne ausreichenden Seitenabstand überholt wird. Dieser Nachteil der Schutzstreifen wird am Mühlenkamp daher wohl weniger gravierend ausfallen.

Die neue Verkehrsführung am Mühlenkamp bietet Radlern gegenüber Autofahrern zusätzliche Verbindungen. Radler dürfen beispielsweise nach links in die Gertigstraße und in die Preystraße abbiegen. Autofahrer müssen sich umstellen und andere Wege suchen. Dadurch wurde aber Platz für die Radspuren gewonnen und Rückstaus reduziert. Die umstrittene Mittelinsel macht das Radeln in Richtung süden um einiges angenehmer. Autofahrer können dank der Mittelinsel auf dem kurzen Stück zwischen Poelchaukamp und Gertigstraße nicht mehr ünerholen. Somit können Radler sich bequem zum Linksabbiegen in die Gertigstraße einordnen. Als Gewinn gegenüber dem vorherigen Zustand erweisen sich die Schutzstreifen vor den Ampeln. Radler können dort bequem am Autostau vorbeiziehen, selbst wenn ein Bus vor der Ampel steht.


Mühlenkamp / Poelchaukamp: Linksabbiegemöglichkeit exklusiv für Radler in die Preystraße - © Stefan Warda

Mühlenkamp: Linksabiegemöglichkeit exklusiv für Radler in die Gertigstraße - © Stefan Warda



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5 Kommentare:

  1. Sieht ja ganz gut aus. Ich würde aber noch dafür sorgen, dass die parkenden Autos weiter rechts in den Buchten stehen, denn der Abstand ist schon gering.
    Die rote Unterlegung ist unnötig, diese sollte nur bei Gefahrenpunkten (gefährliche Furten) verwendet werden, damit sie dort ihre Wirkung nicht verliert.

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  2. Gehe ich richtig in der Annahme, dass der rote Bereich den Sicherheitstrennstreifen zu den parkenden Fahrzeugen darstellt und links davon gefahren werden sollte? Ich denke, dass wird bei vielen Radfahrern und Autofahrern für Verwirrung sorgen, so daß dringend Aufklärung nötig ist.

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  3. Jo. Ist ja richtig schön eng da geworden, geradezu kuschelig. Ortskundige sollten diesen Bereich zukünftig also weiträumig umfahren. Sollte es mich in Zukunft noch mal in diese Straße verschlagen, werde ich auch links von diesem bunten Sicherheitsabstandsstreifen fahren.
    Waren es bisher die fürchterlichen Hochbordradverkehrsanlagen, werden es zunehmend diese sogenannten "Schutz"streifen, die uns Radlern das Leben schwer und mitunter auch sogar zur Hölle machen.

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  4. Eine von der Verkehrsbehörde sicher gut gemeinte Anlage, in der Praxis jedoch kaum tauglich, da nach wie vor Kraftfahrzeuge konsequent auf dem Schutzstreifen abgestellt werden und die Polizei vollkommen tatenlos zusieht.

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  5. Um nicht plötzlich mit einer unachtsam geöffneten Autotüre zu kollidieren, müßten die Radfahrer tatsächlich etwas links des roten Streifens fahren. Und um Falschparker herumsteuern müssen die Radfahrer doch nach wie vor, wenn ich die Bilder ansehe.
    Tut mir leid, aber so ist das doch auch keine Lösung.

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