26. November 2015

"Fahrradstadt": Erfreuliches und Unerfreuliches zu Hamburgs Velorouten

News about Hamburg´s cycle routes


© hamburgize.com / Stefan Warda

Veloroute 4: Fahrradstraße Harvestehuder Weg ohne behindernde Stehzeuge

Zuerst eine erfreuliche Meldung: Die Stehzeuge auf der "Fahrradstraße" Harvestehuder im Verlauf der Veloroute 4 wurden von der Fahrbahn entfernt. Als Ersatz wurde Platz für Stehzeuge auf den Gehwegflächen eingerichtet, wo auch schon vor dem Umbau zur "Fahrradstraße" Stehzeuge Platz gefunden hatten. Bei der gestrigen Testfahrt Richtung Innenstadt gab es keinen Zwangsstopp mehr wegen aufgestauten Autos vor Stehzeugen, die den Gegenverkehr abwarten. Das Radeln auf der Fahrradstraße ohne Stehzeuge auf der Fahrbahn ist deutlich entspannter als unmittelbar nach Einrichtung der "Fahrradstraße". Allerdings schien heute der Gegenverkehr deutlich schneller als mit Tempo 30 unterwegs zu sein. Die Stehzeuge hatten also tatsächlich eine temporeduzierende Wirkung für den Autoverkehr auf der Fahrradstraße. Um das Kampffahren auf der Fahrradstraße zu unterbinden braucht es nun wohl verstärkte Kontrollen.


Vor Einrichtung der Fakefahrradstraße

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Stehzeuge waren auf dem Gehweg bzw. den Nebenflächen untergebracht. Es galt Tempo 50


 Die Fakefahrradstraße

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Rückstau vor Stehzeugen auf der Fahrbahn

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Stau wartet Gegenverkehr ab

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Stehzeuge auf der Fahrradstraße

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Drängler / Kampffahrer überholten an den Stehzeugen gern ohne ausreichenden Seitenabstand

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Slalom über Stehzeuge

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Stau an den Lücken zwischen Stehzeugen

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Kein schönes Radeln bei Stehzeugen und Gegenverkehr


Die neue Fahrradstraße

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Veloroute 4: Totalsperrung am Alsterufer

Der bei vielen Hamburgern so heißgeliebte Radweg an der Außenalster ist derzeit stadteinwärts für den Radverkehr total gesperrt. Das Zeichen 254 (Verbot für Radverkehr) unterbricht den Radweg stadteinwärts zwischen US-Konsulat und Kennedybrücke bei Alsterufer 21 (Ruderclub). Radler dürfen sich an der Sperrung jedoch in Fußgänger verwandeln. Eine Ausweichempfehlung bzw. Umleitung ist nicht eingerichtet. In Gegenrichtung gilt für den Zweirichtungsradweg keinerlei Einschränkung. Welche Experten der "Fahrradstadt" Hamburg wohl diese Sperrung veranlasst haben?


© hamburgize.com / Stefan Warda

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Velorouten 3 und 4: Totalsperrung im Verlauf des Radwegs am Neuen Jungfernstieg

Zwischen Esplanade und der Verbindungsbahn ist am Neuen Jungfernstieg eine Baustelle eingerichtet. Stadteinwärts ist ab Alsterglacis das Radfahren auf der Fahrbahn in Richtung Binnenalster erlaubt. Stadtauswärts wird es aber sehr kompliziert. hamburgize berichtete schon über den Rückbau des Radwegs auf der rechten Seite stadtauswärts unter der Verbindungsbahn. Beim Bau der Veloroute 3 und 4 wurde zugunsten einer weiteren Autofahrspur zwischen Lombardsbrücke und Alsterglacis / Kennedybrücke der Radweg entfernt. Übriggeblieben ist ein recht schmaler Gehweg. Deswegen verläuft die Veloroute zwischen Lombardsbrücke / Esplanade und Alsterglacis / Kennedybrücke auf der linken Straßenseite im Zweirichtungsbetrieb.





Zwischen Esplanade und der Bahntrasse liegt die Baustelle. Für diesen Abschnitt wurde die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben. Der in Fahrtrichtung linke Radweg wurde jedoch nicht mit dem Zusatzzeichen 1022-10 (Radfahrer frei) für den Gegenverkehr freigegeben. Faktisch müssen Radler nun einen großen Umweg fahren. Ab der Kreuzung mit der Esplanade geht es also die Esplanade entlang bis Stephansplatz, dort über den Dammtordamm zum Theodor-Heuss-Platz. Radler im Verlauf der Veloroute 3 biegen dort Richtung Rothenbaumchaussee ab. Im Verlauf der Veloroute 4 müssen Radler am Ende des Dammtordamm rechts in Alsterglacis abbiegen und bis zur Kreuzung mit dem Neuen Jungfernstieg folgen. Wer es kürzer mag, der darf auch direkt am Neuen Jungfernstieg unter der Verbindungsbahn hindurchradeln, aber nur auf der Fahrbahn. Der Radwegezwang auf der linken Seite ist aufgehoben, auf der rechten Seite gibt es nur einen Gehweg. Radler können also die Radfurt über die Lombardsbrücke nutzen, an der Rechtsabbiegespur sich vor die Autos aufstellen und dann bei Grün im Mischverkehr auf der Fahrbahn geradeaus unter der Bahnlinie Richtung Alsterufer radeln.


Dieser Radweg ist in Fahrtrichtung links nicht freigegeben. Es muss daher entweder die Fahrbahn benutzt werden, oder ein Umweg über Esplande, Dammtordamm und Alsterglacis genommen werden

Gegenverkehr ist auf diesem Radweg nicht möglich. Ein Armutszeugnis für eine "Fahrradstadt", zwei wichtige Velorouten so zu dezimieren





Velorouten 11 und 12: Zweirichtungsradfahrstreifen an den Landungsbrücken

Wer denkt sich so etwas aus? Der neue Radfahrstreifen vor den St. Pauli-Landungsbrücken Richtung Innenstadt ist als Zweirichtungsradfahrstreifen deklariert. Doch kann dies ernst gemeint sein?


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Radfahrer sollen hier im Zweirichtungsverkehr hindurch?

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Am Ende des Abschnitts findet sich glücklicherweise kein entsprechendes Verkehrszeichen, welches das Befahren des in Fahrtrichtung links liegenden Radfahrstreifens erlaubt. Am Rand der Straße liegt jedoch ein Schilderpfahl mit der entsprechenden Schilderkombination für Gegenverkehr auf dem Boden liegend, glücklicherweise schon entsorgt.


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Ende des Zweirichtungsradfahrstreifenabschnitts beim Johannisbollwerk

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In Gegenrichtung ist glücklicherweise kein Hinweis auf Zweirichtungsverkehr zu finden, bis auf . . .

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Zu einer "Fahrradstadt" Hamburg ist es noch ein sehr, sehr weiter Weg.



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