28. Dezember 2015

Veloroute 4 von Krugkoppel in Richtung Fuhlsbüttel verlängert - Behörde empfiehlt illegales Geisterradeln

Cycle route 4 extended from Krugkoppel in the direction of Fuhlsbüttel
Aktualisiert um 22:47 Uhr

© hamburgize.com / Stefan Warda
Bis vor wenigen Tagen noch endete die Veloroute 4 vor der Krugkoppelbrücke auf Seite des Bezirks Eimsbüttel

Hamburgs Veloroute 4 wurde in den letzten Wochen um ein erhebliches Stück verlängert und ist nun mehr als doppelt so lang. Die Route, die bislang im Bezirk Eimsbüttel vor der Krugkoppelbrücke endete, setzt sich nun fort über Krugkoppelbrücke, Leinpfad, Hudtwalckerstraße, Bebelallee, Rathenaustraße und Hindenburgstraße weiter in Richtung Fuhlsbüttel. Die Wegweisungstafeln wurden im Straßenraum aufgestellt, einige Straßenumbauten wurden durchgeführt.


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Leinpfad soll Fahrradstraße werden

Im nächsten Jahr soll der Leinpfad zur Fahrradstraße umgestaltet werden, die Bebelallee wurde bereits mit Radfahr- und Schutzstreifen sowie Radwegstückchen versehen. Im Verlauf der Hudtwalckerstraße sollen Radfahrer weiterhin die vorhandenen unbenutzbaren benutzungspflichtigen Fakeradwege im Dooringbereich benutzen.


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Leinpfad / Fernsicht: Veloroute 4 führt hier nun weiter Richtung Norden

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Leinpfad / Mövenstraße: Unklare Einbahnstraßenfreigabe

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Unechte Alternative zur unklaren Einbahnstraßenfreigabe: Der parallel zur Einbahnstraße verlaufende 1,6 Meter breite Radweg soll ein Zweirichtungsradweg sein - im Dooringbereich

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Leinpfad / Maria-Louisen-Straße: Noch gilt für Radler Richtung Norden die Rechts-vor-links-Regelung, da ein Vorfahrt-achten-Schild fehlt

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Leinpfad / Maria-Louisen-Sttaße: Noch immer wissen die von links querenden Fahrzeuge nicht, dass Radler hier vorfahrtberechtigt sind

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Dooring: Benutzungspflichtiger Fakeradweg in der Hudtwalckerstraße

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Geisterradeln für die neue Veloroute 4

Radler können allerdings an der Kreuzung Hudtwalckerstraße / Leinpfad der Wegweisung nicht folgen. Gemäß der auch in Hamburg gültigen Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) dürfen Radler stadteinwärts nicht die angegebene Strecke befahren. Wer sich als Radler regelkonform verhalten möchte, der kann einen zusätzlichen Umweg über Ludolfstraße und die Kreuzung mit der Kellinghusenstraße fahren, oder aber als Fußgänger sein Rad in die Hand nehmen und an der Kreuzung Hudtwalckerstraße / Leinpfad schieben. Die neu aufgestellte Wegweisung für die Veloroute 4 empfiehlt dort das in Deutschland streng verbotene Geisterradeln.


Stadteinwärts hat die Veloroute 4  an der Kreuzung Hudtwalckerstraße / Leinpfad eine Lücke (gestrichelte Linie). Nur als Kampfradler (Geisterradler) lässt sich der Wegweisung folgen. Gemäß StVO muss ein Umweg (schwarze Linie) über Ludolfstraße / Kellinghusenstraße genommen werden

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Hudtwalckerstraße / Leinpfad

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Hudtwalckerstraße / Leinpfad: Geisterradler auf der Veloroute 4


Neue Schutzstreifen und Radfahrstreifen

Im Vergleich zu den vorherigen Fakeradwegen sind die neuen Schutz- und Radfahrstreifen in der Bebelallee zwischen Hudtwalckerstraße und Braamkamp / Deelböge ein Fortschritt. Lediglich der kurve Radwegabschnitt stadteinwärts vor der Kreuzung mit der Hudtwalcker- bzw. Sierichstraße kann nicht überzeugen. Dieser sogar benutzungspflichtige Radweg erfüllt nicht die notwendigen Mindestkriterien für die Radwegbenutzungspflicht und darf daher nicht benutzungspflichtig sein. Mit einer Breite von nur einem Meter (!) ist dieser Radweg zu schmal und für eine innerstädtische Alltagsveloroute, die den Radverkehr bündeln soll, vollkommen ungeeignet - zumal der jetzige Senat sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Radverkehrsanteil in Hamburg noch weiter zu steigern.


Bebelallee nach Umbau

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Veloroute 4, Bebelallee / Hudtwalckerstraße: Für diesen Radweg gilt kein Benutzungszwang

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Bebelallee vor Umbau

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Bebelallee mit Kampfparkern: Radler mussten auch vor dem Umbau auf der Fahrbahn fahren, ohne Schutzstreifen

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Wegen der Kampfparken, die abweichend statt längs quer geparkt wurden, war der vormals sogar benutzungspflichtige Radweg dauerhaft unterirdisch

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Später auf Protest einzelner Radler wurde die Schlammpiste neben der Wiese zum gemeinsamen Geh- und Radweg angeordnet. Das regelwidrige Kampfparken (quer statt längs) wurde allerdings weiterhin großzügig geduldet

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Am gemeinsamen Geh- und Radweg versteckt hinter den Kampfparkern hatten nur Crossradler ihre Freude

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Aber auch bei trockenem Wetter war die Benutzung des gemeinsame Geh- und Radwegs eingeschränkt. Die Autofahrerunion (CDU) im Bezirk Nord forderte an dieser Stelle einen Zweirichtungsradweg einzurichten, damit sowohl Kampfparker geschont würden, als auch die Fahrbahn in voller Breite ausschließlich dem Kfz-Verkehr zur Verfügung stehen würde. Für einen ausreichend breiten Zweirichtungsradweg nebst eines Gehwegs, der wegen der Stehzeuge neben dem Radweg erforderlich gewesen wäre, hätte die Grünanlage verkleinert werden müssen


Radfahrstreifen nördlich Meenkwiese

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Bebelallee stadteinwärts

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Von Deelböge bis Meenkwiese auf Radfahrstreifen

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Ab Meenkwiese Richtung Hudtwalckerstraße auf Schutzstreiifen

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Bei Bebelallee 1 erfolgt der Wechsel vom Schutzstreifen auf einen benutzungspflichtiger zu schmalen "Radweg"

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Der regelwidrig benutzungspflichtige Radweg ist nur ein Meter breit, der Gehweg maximal nur 1,5 Meter. Damit ist dieser "Radweg" für eine Veloroute volkommen ungeeignet


Routenänderung: Rathenaustraße statt Bebelallee

Überraschend ist die Wahl der Routenführung über die Rathenaustraße, in der nicht in ganzer Länge Radverkehrsanlagen vorhanden sind. Die bei Autofahrern sehr beliebte Strecke von der Innenstadt zum Flughafen macht wenig Freude zum Radfahren. Die Führung über die von Autofahrern weniger frequentierte Strecke über Bebeallee zwischen Wilhelm-Metzger-Straße und Hindenburgstraße erscheint als Veloroute wesentlich geeigneter.


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Bei der Wilhelm-Metzger-Straße zeigt die Veloroute 4 von der Bebelallee ab in die Rathenaustraße

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Abbiegespur von Bebelallee in Rathenaustraße

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Rathenaustraße / Wilhelm-Metzger-Straße

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Schutzstreifen in der Rathenaustraße

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Rathenaustraße: Schutzstreifen und Stehzeuge

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Rathenaustraße: Ab der Senioreneinrichtung fehlen Radverkehrsanlagen

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Pest oder Cholera auf der "Flughafenrennbahn": Der alte "Radweg" ist wegen der Stehzeuge unbenutzbar, auf der Fahrbahn machen aggressive Autofahrer Jagd auf Radfahrer

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Rathenaustraße: Im Dooringbereich auf dem Fakeradweg radeln nur Leichtsinnige

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Rathenaustraße / Hindenburgstraße: Die Veloroute zweigt nach links ab

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Hindenburgstraße / Alsterbrücke: Die Veloroute 4 verliert sich in Richtung Fuhlsbüttel . . .




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1 Kommentar:

  1. Die Schutzstreifen sehen nicht so breit aus. Diese müssen ja neben dem Abstand zu den parkenden Autos auch einen Überholabstand gewährleisten. Dass Autofahrer beim Überholen von Radfahrern auf Schutzstreifen den Gegenverkehr abwarten und dann mit 1.5m Anstand überholen, ist ja eine Illusion.
    Die Radfahrstreifen sehen sehr gut aus.

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