6. Mai 2018

Hamburg: Bauarbeiten an der Maria-Louisen-Straße bald abgeschlossen

Hamburg: Road works at Maria-Louisen-Straße nearly finished


Maria-Louisen-Straße während des Umbaus - © Stefan Warda


Weniger Fakeradwege in der "Fahrradstadt" Hamburg

Einige der übelsten Fakeradwege Hamburgs sind mittlerweile wieder Geschichte. Die stellenweise nur 50 Zentimeter schmalen "Radwege" in der Maria-Louisen-Straße im Stadtteil Winterhude sind seit diesem Jahr verschwunden. Die Baustelle im Abschnitt Maria-Louisen-Stieg bis Dorotheenstraße nähert sich ihrem Ende entgegen. Eine neue Fahrbahndecke wurde schon aufgetragen. Nun fehlen noch die Markierungen für die geplanten Schutzstreifen, die Mittelinsel im Bereich über der Hochbahn und Restarbeiten an den Gehwegen. Anschließend müsste der Bauabschnitt Richtung Norden zur Barmbeker Straße in Angriff genommen werden.


Maria-Louisen-Straße mit neuem Fahrbahnbelag - © Stefan Warda


Im unteren Abschnitt der jetzigen Baustelle (Maria-Louisen-Straße 102-104a) ist ein neuer Radwegabschnitt entstanden, der eine Aufleitung auf die zukünftigen Schutzstreifen darstellen wird. Dort bietet sich ein Vergleich zum vorherigen Zustand an. Auf der Fläche von heutigem Rad- und Gehweg waren zuvor zusätzlich auch noch Stehzeuge untergebracht. Der neue Radweg und der angrenzende Gehweg erfüllen allerdings die heute gültigen Mindestmaße. Der frühere Fakeradweg verlief in kompletter Breite in der Dooringzone und diente damit keinesfalls der Sicherheit der Radfahrer. Viele Radfahrer wichen auf den vormals nun 1,5 Meter breiten Gehweg aus, weil zusätzlich auch noch Bäume den Fakeradweg extrem einschränkten. Die Bäume standen mehr oder weniger auf den "Radwegen". So kamen sich Radfahrer und Fußgänger zwangsläufig in die Quere, und das auf dem Schulweg zum Johanneum, einer weiterführenden Schule. Zum Schulbeginn und nach Schulende gab es auf den Geh- und Fakeradwegen ein extremes Gedränge an Radfahrern und Fußgängern.


Maria-Louisen-Straße 102 nach Umbau - © Stefan Warda

Maria-Louisen-Straße 102 nach Umbau - © Stefan Warda

Maria-Louisen-Straße 110 vor dem Umbau - © Stefan Warda

Maria-Louisen-Straße 110 vor dem Umbau - © Stefan Warda

Maria-Louisen-Straße 110 vor dem Umbau - © Stefan Warda

Es bleibt abzuwarten, wie die neue Straßenraumaufteilung angenommen werden wird. Sicherlich bedarf es der Nachhilfe von Ordnungskräften, da auch schon vor dem Umbau im oberen Abschnitt zwischen Hochbahntrasse und der Barmbeker Straße seit Jahrzehnten dauerhaft wildgeparkt wurde. Der Radweg im dortigen Abschnitt war daher dauerhaft unbenutzbar - trotz Kenntnis der misslichen Situation bei den zuständigen Behörden, trotz des Schulstandortes.


Maria-Louisen-Straße 104a nach Umbau - © Stefan Warda

Maria-Louisen-Straße 104a nach Umbau: Hier soll einmal der Schutzstreifen anschließen - © Stefan Warda

Maria-Louisen-Straße 120 - 124: Seit Jahrzehnten behördlich geduldetes Dauerkampfparken zum Nachteil von Radfahrern und Fußgängern - © Stefan Warda


Die Aufregung um die Straßenumgestaltung kann also nur so verstanden werden, als dass die Gegner keine Verbesserungen zur Sicherheit der Schüler haben wollten. Nach heutigen Baustandards hätte um den Preis des Erhalts der vorherigen legalen Stehzeugflächen auf gesonderte Radverkehrsanlagen komplett verzichtet werden müssen. Die Schüler hatten dann zukünftig alle auf der Fahrbahn fahren müssen - was aber auch nicht unbedingt gleich unsicher ist. Eine Einladung zum Radfahren ist das Radeln auf der Fahrbahn jedoch nicht unbedingt für jeden.


Maria-Louisen-Straße 119: Links der erste Radweg unter den Stehzeugen, rechts der spätere "Radweg" vom Gehweg abgestrennt. Demnächst soll es dort Schutzstreifen geben - © Stefan Warda


Im Übrigen sollten die Stehzeugeliebhaber niemals vergessen, dass auf der Westseite der Straße der frühere Radweg in Stehzeugeflächen umgewandelt wurde. Für Radfahrer wurde anschließend ein neuer Fakeradweg von 50 bis 75 Zentimetern Breite vom Gehweg abgetrennt. Je nach Grünpflege blieb vom Gehweg eine Restbreite von 1,25 - 1,5 Metern.



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2 Kommentare:

  1. Die neuen Radwege an dieser Stelle sind wichtig und richtig. Allerdings werden hier und an anderen Stellen des Blogs Autofahrer als die "Bösen" dargestellt.

    Ich bewege mich täglich als Fußgänger in der MLS. Aus Sicht der Fußgänger sind nicht die Autos das Problem, sondern eindeutig die Fahrradfahrer. Ich hatte bereits 2 Unfälle mit Fahrradfahrern. Würde ich mich nicht alle 30 Sekunden unentspannt umdrehen, um zu gucken, ob jemand von hinten kommt, wären es noch deutlich mehr gewesen. Zu gegenseitigen hektischen Ausweichmanövern kommt es täglich.

    Ihre Sicht: Autos böse, Radfahrer gut. Meine Sicht: Radfahrer böse, Autos egal.

    Hoffen wir mal, dass sich die Situation mit den neuen Radwegen entzerrt und wir uns danach nicht mehr in die Quere kommen. ;-)

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    1. Auf diesen Seiten wird regelmäßig über das Fehlverhalten von Radfahrern berichtet. Falls Sie das ignorieren, muss Ihnen wohl Boshaftigkeit unterstellt werden . . .

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