29. Dezember 2014

Pannenkreisverkehr in Norderstedt: Autofahrer "finden den Kreisel sehr gelungen"

Norderstedt: Car drivers love the car city roundabout

© hamburgize.com / Stefan Warda


Das Hamburger Abendblatt veröffentlicht heute vier Leserbriefe zum missratenen Kreisverkehr am Ochsenzoll in Norderstedt. Das im November 2013 eröffnete Kreeuzungsbauwerk entspricht nicht den gültigen Regelwerken für Kreisverkehre, für den Rad- und Fussverkehr. Nach Kritik des ADFC stellte ein unabhängiges Sicherheitsaudit diverse Mängel fest. U.a. sind Rad- und Gehwege zu schmal, dafür die Fahrbahnen überdimensioniert. Am Kreisverkehr sind die Radverkehrsführungen unterbrochen. Für Radler wurden keine Furten zum Queren der Aus- und Zufahrten zum Kreisverkehr eingerichtet. Stattdessen enden regelwidrig gemeinsame Rad- und Gehwege an Fußgängerübergwegen. Zudem sollen Radler die Kreuzung als Fußgänger queren, dazu die Räder Treppen hinab oder hiauf tragen und durch einen Tunnel schieben. Für Autofahrer wurden dagegen keine Schiebestrecken eingerichtet. Auch müssen Autos nicht über Treppen getragen werden. Autofahrer finden es aber selbstverständlich, dass Radler sich an Norderstedts Pannenkreisverkehr in Fußgänger verwandeln sollen.


"Wie wäre es mit Absteigen? Das klappt prima!"

Die Initiative "Cycleride" hat das Kreuzungsbauwerk für die Auszeichnung "Pannenflicken 2014" nominiert. Im Januar soll über die endgültige Vergabe der Auszeichung an die Anwärter entschieden werden. Nach Berichterstattung über die "Pannenflicken"-Nominierung meldeten sich nun Norderstedter Motoristen im Abendblatt zu Wort.

Wir finden den Kreisel sehr gelungen, insbesondere die Idee mit den "Bypässen" finden wir toll.

Es ist jedem Radfahrer zuzumuten, auch bis zur Ampel an der Segeberger Chaussee zu fahren und die Straße hier zu überqueren.

Wie wäre es mit Absteigen? Das klappt prima! 

© hamburgize.com / Stefan Warda


In Norderstedt ist es noch ein sehr weiter Weg, bis Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden. Die Willkür des Baudezernenten Thomas Bosse, der den ADFC quasi an den Pranger stellt mit dem Aussitzen an der berechtigten Kritik zur Fehlplanung, ist ein sehr schlechtes Vorbild für eine Stadt, die "fahrradfreundlich" sein will. Es ist nun nicht verwunderlich, dass seitens der Norderstedter Motoristen der ADFC diffamiert wird, solange die Mängel am Kreisverkehr nicht behoben werden.


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